- 1. Gefahr durch Überhitzung
- 2. Video
- 3. Sauerstoffknappheit in warmem Aquarienwasser
- 4. Wassertemperatur regelmäßig prüfen
- 5. Wann anfangen das Aquarium zu kühlen?
- 6. Wie kühle ich ein Aquarium?
- 7. Methoden zur Aquarienkühlung im Sommer
Wenn der Sommer vor der Tür steht, ist es wichtig auf große Hitze und die damit einhergehenden steigenden Temperaturen im Aquarium eine Antwort zu haben. Wie du dein Aquarium im Sommer kühlen kannst und was es darüber hinaus noch Wissenswertes zur Temperaturregellung im Aquarium gibt, verraten wir dir in diesem Artikel.
Gefahr durch Überhitzung
Steht das Aquarium im ohnehin recht kühlen Keller, sind zu große Temperaturen vermutlich in den heißen Sommermonaten kein Thema. In einer Dachgeschosswohnung oder Räumen mit vielen Fenstern mit direkter Sonneneinstrahlung, können die Temperaturen im Aquarium im Hochsommer schnell die 30° Marke erreichen.
Zwar kommen viele der Zierfische aus Regionen, in denen es im Schnitt recht warm ist, aber eben nicht sehr heiß wird. Die schnelle Fließgeschwindigkeit der Flüsse und die so entstehenden Oberflächenbewegung stellen zudem noch einen weiteren wesentlichen Aspekt, der auch bei der Kühlung von Aquarien wesentlich ist:
Video
Sauerstoffknappheit in warmem Aquarienwasser
Je wärmer das Aquarienwasser wird, desto weniger Sauerstoff kann im Wasser gelöst werden. Die Sauerstoffknappheit ist für viel mehr Tiere ein Problem als die gestiegene Temperatur. Schnell ist dies auch am Verhalten der Aquarienbewohner zu sehen. Sinkt der Sauerstoffgehalt, schwimmen die Tiere weiter oben im Aquarium, beziehungsweise klettern an Dekorationen wie Steinen und Wasserpflanzen weiter Richtung Wasseroberfläche. Hier ist durch die Oberflächenbewegung und die Verdungstungskälte das Wasser noch am stärksten mit Sauerstoff gesättigt.
Wassertemperatur regelmäßig prüfen
Abgesehen vom Verhalten der Tiere solltest Du die Temperatur im Aquarium mit einem Thermometer überprüfen. Das gilt auch für die nicht so warme Jahreszeit, so hast du auch im Blick wie stark die Temperaturschwankungen beim Wasserwechsel sind, ob ein gegebenenfalls verbauter Aquarienheizer seine Arbeit richtig macht oder versehentlich nach dem Wasserwechsel nicht wieder eingesteckt wurde.
Wann anfangen das Aquarium zu kühlen?
Das hängt vom Besatz des Aquariums ab, wir empfehlen jedoch spätestens ab 25° Aquarienwasser bei Car^^idina Garnelen und bei 29° bei Zierfischen (abgesehen von Diskus) mit der Kühlung zu beginnen. Am besten aktualisierst du deinen Wissensstand zu den Bedürfnissen deiner Aquarienbewohner nochmals, bevor die heißen Monate starten.
Wie kühle ich ein Aquarium?
Es gibt eine Reihe von Methoden, dein Aquarium auf eine für deine Aquarienbewohner ungefährliche Temperatur zu senken. Ist in deiner Wohnung nur an extrem heißen Tagen die Lage etwas angespannt, brauchst du eventuell nur eine Übergangslösung. In einer Dachgeschosswohnung kann die Aquarienkühlung über zwei bis drei Monate hinweg zum Dauerthema werden. Wir haben für dich die gängigsten Maßnahmen zusammengestellt.
Methoden zur Aquarienkühlung im Sommer
Aquarienkühler
Die wohl komfortabelste Methode, um dein Aquarium zu kühlen, ist ein Aquarienkühler. Aquarienkühler gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, beispielsweise mit Thermometer und Temperatursteuerung. Die Kühler werden zumeist am Aquarienrand befestigt. Sofern der Kühler über ein Thermometer verfügt, wird dieser mit einem Saugnapf im Wasser an der Innenscheibe des Aquariums platziert. Am Kühler kann man dann die gewünschte Zieltemperatur einstellen und das Gebläse pustet kalte Luft auf die Wasseroberfläche. So entsteht Oberflächenbewegung und durch diese Bewegung eine höhere Verdunstung. Durch die Verdunstung kühlt das Wasser deutlich ab. Ist die Zieltemperatur erreicht, schaltet der Lüfter wieder ab. Die Lüfter können durch die verbauten Ventilatoren deutlich zu hören sein. Die Abschaltung ist für die Geräuschkulisse sehr angenehm, verhindert zudem eine zu deutliche Abkühlung des Aquarienwassers und spart zudem noch ein wenig Strom.
Durch das Verdunsten des Aquarienwassers muss das Wasser nachgefüllt werden. Dies sollte im Optimalfall mit demineralisiertem Wasser aus der Umkehrosmoseanlage oder mit destilliertem Wasser geschehen, da bei der Verdunstung nur das O2 verdunstet, nicht aber die Mineralien, die sich sonst stark ansammeln können.
Wasserwechsel
Um für kurze Zeit das Aquarienwasser etwas herunter zu kühlen, kannst du mit etwas kälterem Frischwasser die Temperaturen etwas senken. Dabei solltest du aber wiederum auf deine Tiere Rücksicht nehmen. Starke Temperaturschwankungen machen einigen Bewohnern stark zu schaffen. Bei Garnelen kann es sogar zur Schockhäutung kommen.
Eiswürfel/Kühlpacks
Eine unkomplizierte Methode, jedoch mit eher kurzer Wirkdauer, ist die Nutzung von Eiswürfeln oder Kühlpacks. Gerade bei Eiswürfeln muss beachtet werden das sie die Wasserchemie beeinträchtigen können. Da man bei gekauften Eiswürfeln nicht weiß, woher das Wasser kommt, raten wir davon ab diese Eiswürfel zu verwenden. Kühlpacks sind da die deutlich sichere Variante. Die Flüssigkeit wird im Pack gehalten und verbindet sich nicht mit dem Aquarienwasser. Man kann sich einen kleinen Vorrat in den Tiefkühlschrank legen und die Kühlpacks immer wieder durchwechseln. Mit etwas Arbeitsaufwand kann man so kleinere Aquarien recht einfach herunterkühlen. Bei großen Aquarien reicht die Wirkung weniger Kühlpacks nicht für eine entscheidende Senkung der Temperaturen aus.
Tipp: Kühlpacks in einem Gefrierbeutel ins Aquarium legen, um das Auslaufen von Flüssigkeit zu vermeiden.
Deckel vom Aquarium nehmen
Durch das Öffnen oder Entfernen des Deckels vom Aquarium kann Wasser verdunsten. So entsteht Verdunstungskälte und das Aquarienwasser kühlt etwas ab. Auch die Stauwärme unter dem Aquariendecke kann so entweichen.
Hinweise:
- durch die erhöhte Verdunstung musst du ggf. nun öfter Wasser nachfüllen.
- bei geöffneter Abdeckung besteht die Möglichkeit das Tiere aus dem Aquarium springen. Informiere dich am besten ob deine Bewohner zum herausspringen neigen, wie beispielsweise Beilbauchfische. Dann solltest du auf diese Methode lieber verzichten. Du kannst den Wasserstand auch etwas absenken, damit der Sprung über die Aquarienkannte nicht so leicht gelingt.
- Raum kühlen
Oberflächenbewegung erhöhen
Eine einfache Methode ohne Gerätschaften oder Kühlpacks ist die Erhöhung der Oberflächenbewegung. Das kannst du zum Beispiel erreichen, in dem du den Auslauf bzw. die Lily Pipe des Filters etwas höher setzt. So wird das ins Aquarium fließende Wasser vielleicht ein wenig plätschern und es wird etwas mehr CO2 ausgewaschen, sofern du mit CO2 Düngung arbeitest, aber im Zweifel ist die Gesundheit der Tiere wichtiger als die optimale CO2 Versorgung der Pflanzen.
Neben der verstärkten Oberflächenbewegung wird durch den entstehenden Wasserfall zudem mehr Sauerstoff in das Wasser eingebracht und der generelle Gasaustausch wird erhöht.
Sauerstoff ins Aquarium einbringen
Mit Sprudelsteinen, Oxydatoren und sogar Tabletten kann zusätzlich Sauerstoff ins Aquarium eingebracht werden. Für die heiße Jahreszeit ist eine ständige Zugabe von Sauerstofftabletten allerdings keine Methode, die wir empfehlen würden. Sprudelsteine und Oxydatoren hingegen können eine hilfreiche Ergänzung sein, wenn beispielsweise durch die Nutzung eines Innenfilters eine Verstärkung der Oberflächenbewegung nicht realisierbar ist.
Auch Pflanzen können bei guter Düngung und Beleuchtung dazu beitragen, das Wasser mit Sauerstoff anzureichen. Unter guten Bedingungen produzieren Pflanzen manchmal mehr Sauerstoff als das Wasser aufnehmen kann.
Die Sauerstoffproduktion ist gut an den vielen Bläschen an den Pflanzen zu erkennen.