Gewöhnt man Garnelen und Wasserschnecken nicht sorgfältig ins Aquarium ein, können die Tiere einem das echt übelnehmen. Gerade Schnecken sind dann tagelang beleidigt und verlassen ihr Häuschen nicht, und bei Garnelen kann ein plötzliches Umsetzen in krass andere Wasserwerte sogar zu Häutungsproblemen führen. Krebse sind zwar nicht ganz so empfindlich, aber gerade bei Importkrebsen oder bei Krebsen, die beim Versand Stress hatten, kann es nicht schaden, wenn man bei der Eingewöhnung auch vorsichtig vorgeht.
Garnelen, Krebse oder Schnecken einfach ins Aquarium zu werfen, ist also keine gute Option. Besser ist es, wenn man die Wirbellosen langsam auf die neuen Verhältnisse umstellt, sodass die Aquarientiere ihre Osmoregulation (also den Ausgleich des Drucks in ihrem Körper, der von der Salzkonzentration im Wasser abhängt) umstellen können. Bei Garnelen muss man etwas anders vorgehen als bei Krebsen oder bei Schnecken.
Garnelen ins Aquarium eingewöhnen
Setz die Garnelen mit ihrem Transportwasser aus ihrem Transportbehälter in einen Eimer (sauber, am besten neu - aber auf jeden Fall ohne Reste von Putzmitteln) oder eine Schüssel. Du musst nicht alles Wasser aus dem Beutel in den Eimer geben, es reicht, wenn die Zwerggarnelen noch gut zwei Fingerbreit bedeckt sind. Achtung, manchmal pappen Garnelen in den Seiten der Plastiktüte, also schau nochmal richtig gründlich alles durch, bevor du irgendwas rauswirfst.
Um das Wasser langsam in den Eimer laufen zu lassen, ist unser Garnelen-Eingewöhnungsset optimal - grade, wenn man öfter Garnelen eingewöhnt, ist die diese Lösung komfortabel und besser einzustellen, als wenn du einfach nur einen Knoten in einen Luftschlauch machst.
Mit Hilfe dieses Schlauchs lässt du jetzt das Wasser aus dem Aquarium in den Behälter mit den Garnelen tropfen. Den Absperrhahn stellst du so ein, dass ungefähr ein Tropfen pro Sekunde kommt - das wäre ein guter Mittelwert, es muss aber nicht 100%ig genau sein.
Wenn das Wasser im Eingewöhnungsbehälter sich grob verdoppelt hat, giesst du etwa die Hälfte des Wassers aus dem Eimer weg und lässt nochmal so viel Wasser aus dem Aquarium eintropfen. Nach 2 Stunden etwa haben sich die Garnelen akklimatisiert.
Dann nimmst du deinen Kescher und fängst die Garnelen aus dem Behälter heraus und setzt sie in ihre neue Heimat. Das Wasser aus dem Eimer schüttest du weg und füllst das, was aus dem Aquarium jetzt fehlt, mit frischem Wasser auf. Lass das Licht erstmal aus, um für die Tiere die Eingewöhnung in ihr neues Zuhause noch etwas stressfreier zu gestalten.
Krebse ins Aquarium eingewöhnen
Bei der Eingewöhnung von Krebsen ins Aquarium ist der Temperaturausgleich am wichtigsten. Dazu stellt man sie in ihren Transportbehältern auf die Abdeckung und lässt das Wasser in den Behältern erstmal auf Temperatur kommen. Bei empfindlichen Arten, bei Importkrebsen und bei Krebsen, die einen gestressten Eindruck machen, gehst du so vor wie bei Garnelen - nur dass du den Eingewöhnungsbehälter gut abdeckst, damit keiner stiften geht.
Unempfindliche Flusskrebse kannst du nach dem Temperaturausgleich ins Aquarium setzen.
Schnecken ins Aquarium eingewöhnen
Oft werden Schnecken nicht in Wasser versendet, sondern feucht auf Zewa. Bei so verpackten Schnecken und bei bei Deckelschnecken ist eine Eingewöhnung wie bei Garnelen relativ sinnlos - ohne Wasser kann ja gar keine langsame Angleichung stattfinden.
Hier geht man deshalb etwas anders vor: Nimm ein Stück Styropor und befestige einen Saugnapf daran. Diesen kleinen Balkon ploppst du so an die Aquarienscheibe, dass das Styropor auf einer Seite ein bisschen unter Wasser liegt und legst die Schnecken mit der Öffnung nach unten so darauf, dass sie etwas Kontakt mit dem Wasser haben. Sie kommen aus dem Häuschen, wenn sie soweit sind, und gewöhnen sich so selber Stück für Stück ein. Langsam oder schneller schnecken die kleinen Schleimer ins Aquarium. Dann kannst du den Eingewöhnungsbalkon wieder abbauen.
Selbstverständlich eignet sich diese Methode auch für Schnecken ohne Deckel (wie zum Beispiel Posthornschnecken), die in Wasser versendet wurden. Sie kannst du alternativ aber auch einfach wie Garnelen per Tropfmethode auf die neuen Wasserverhältnisse umgewöhnen.