Herkunft
Zur Zierschnecken-Fraktion innerhalb der Aquarienschnecken kann man mit Fug und Recht die Zebra-Apfelschnecke Asolene spixi zählen. Diese Zwerg-Apfelschnecke gehört zwar zu den Apfelschnecken, jedoch nicht zur Gattung Pomacea, die man in der EU ja bekanntermaßen aus Naturschutzgründen leider nicht mehr weitergeben darf. Die Südamerikanerin Asolene spixi kommt aus dem Südosten Brasiliens, wo man sie in allen möglichen stehenden und fließenden Gewässern rund um den Rio Grade do Sul und den Rio Parana findet.
Benannt wurde Asolene spixi nach Johann Baptist von Spix, dem bayrischen Humboldt, einem Naturforscher des 19.Jahrhunderts, der sehr viel in Brasilien unterwegs war und unzählige Arten von dort wissenschaftlich bearbeitete.
Die Zebra-Apfelschnecke ist eine Lungenschnecke und kommt zum Atmen an die Wasseroberfläche. Dort streckt sie ihren langen Sipho nach oben aus und kann so selbst unter Wasser sitzen bleiben, während sie Luft holt - das schützt vor Angriffen durch Fressfeinde.
Wasserwerte
Die temperamentvolle (naja ... eigentlich ist sie schneckentypisch ziemlich langsam ...) Brasilianerin fühlt sich bei einer Wassertemperatur von 18-28 °C, einem pH-Wert von 6,5-8,5, einer Gesamthärte (GH) von 5 bis 25°dH und einer Karbonathärte (KH) von 3 bis 20°dH absolut heimisch und wohl. Der Leitwert kann 350-950 µS betragen. Diese große Spanne an Wasserwerten, die die Spixi-Schnecke nicht nur toleriert, sondern gut verträgt, macht sie für viele verschiedene Aquarien zur geeigneten Kandidatin.
Farbe und Muster
Die attraktiv gemusterte Spixi ist eine Wildform. Auf hell gefärbtem Grund zeigt ihr spitz zulaufendes Gehäuse dunkel spiralige Zebrastreifen, die ihr den Namen Zebra-Apfelschnecke gegeben haben. Für eine Apfelschnecke wird sie mit nur 4 cm Gehäusedurchmesser nicht besonders groß, weshalb man bei Asolene spixi auch von der Zwerg-Apfelschnecke spricht. Ihr Körper ist hell mit dunkler Maserung, ihre Augen sind auffallend dunkel, können aber auch blau sein.
Haltungsempfehlungen
Die Zebra-Apfelschnecke bedient sich in der Regel nicht an Aquarienpflanzen - nur bei sehr zarten Gewächsen kann es sein, dass der Hunger sie übermannt. Algenbeläge aus Schmieralgen oder Kieselalgen, Staubalgen und anderen feinen Grünalgen findet sie super.
Die Zwergapfelschnecke verwertet neben Gemüse und Laub auch gerne übrig gebliebenes Fischfutter oder Garnelenfutter und bedient sich an abgestorbenen tierischem oder pflanzlichen Resten. Frostfutter mag sie sehr gern. Die Zebra-Apfelschnecke ist kein reiner Pflanzenfresser und braucht für ein schönes Gehäuse und gesundes Wachstum auch ordentlich Proteine. Die holt sie sich manchmal auch in Form der Gelege anderer Schneckenarten im Aquarium.
Das Aquarium kann für die Spixis gut mit etwas robusteren Aquarienpflanzen bepflanzt werden. Auch an Deko ist alles möglich, was dem Aquarianerherz gefällt. Höhlen zum Beispiel aus einer halben Kokosnuss nimmt die Spixi gerne zur Laichablage an, aber sie legt ihre Eiballen auch außerhalb an Pflanzenstängeln ab.
Der Bodengrund sollte nicht zu grob sein, weil sich die Zebra-Apfelschnecke zum Ausruhen gerne etwas verbuddelt.
Besondere Merkmale
Ihr Häuschen kann die Spixi-Schnecke dicht mit einem Deckel aus Horn verschließen. Dieses Operculum schützt sie vor Fressfeinden und vor widrigen Umwelteinflüssen wie Trockenheit oder Wasserverschmutzung.
Die Zebra-Apfelschnecke ist eher dämmerungsaktiv oder nachtaktiv. Tagsüber zeigt sie sich manchmal etwas unbeweglich oder ruht halb im Boden eingegraben. Wittert sie Futter, wird sie allerdings aktiver.
Vermehrung
Asolene spixi ist zweigeschlechtlich, das heißt, dass es hier Weibchen und Männchen gibt. Die Weibchen erkennt man, wenn man genau hinschaut: Bei ihnen ist die Gehäusespitze etwas dunkler als bei den Männchen. Wenn die Spitze allerdings etwas korrodiert ist (was häufig der Fall ist, die ältesten Windungen werden mit der Zeit einfach etwas weiß), ist diese Unterscheidung extrem knifflig. Im Zweifel kann man davon ausgehen: Der, der bei der Paarung oben auf dem Gehäuse der anderen Schnecke sitzt, ist das Männchen.
Die weibliche Zwerg-Apfelschnecke legt nach der Paarung einen Laichballen an Pflanzen, dem Aquarienglas oder auch in einer Höhle ab. Die Schneckeneier selbst sind weißlich, und sie sind von einer gallertartigen Masse umgeben, die sie schützt. Asolene spixi legt ihre Eier immer unter Wasser ab, nicht wie andere Apfelschnecken außerhalb des Wassers.
Die Jungschnecken schlüpfen nach ca. 14 Tagen und wachsen ohne weitere Brutpflege der Eltern im Aquarium heran.