Herkunft
Die beliebte Aquarienschnecke Faunus ater gehört zu der ein bisschen kompliziert auszusprecheden Familie der Pachychilidae - übersetzt heißt das "dicklippige Schnecken" und beschreibt ganz gut, was am Gehäuserand der kleinen Schleimer so abgeht. Faunus ater ist eine Wasserschnecke, die in Südostasien sehr weit verbreitet ist und dort in den Mündungen größerer Flüsse lebt - vom sehr salzigen Teil, der beinahe die Salinität von Meerwasser erreicht bis ein Stück hinter der Mündung im Landesinneren, wo sie schon fast in reinem Süßwasser sitzen.
Faunus ater ist die einzige Art in der Gattung Faunus. Die Schnecke hat aber verschiedene Standortvariationen ausgebildet, die doch etwas unterschiedlich aussehen. Faunus ater gehört zu den Kiemenatmern.
Wasserwerte
Faunus ater hat ein sehr dickes und robustes Gehäuse und kommt in weichem bis sehr hartem Wasser prima klar, wobei die Haltung in Hartwasser bis Brackwasser ihren natürlichen Habitaten näher kommt als ein Aquarium mit weichem Wasser. Wir empfehlen eine Aquarientemperatur von 22-28 °C, einen pH-Wert von 6,5-8,5, eine Gesamthärte (GH) von bis 30 °dH und eine Karbonathärte (KH) von bis 20°dH sowie einen Leitwert von 300-850 µS.
Farbe und Muster
Von Faunus ater haben wir in der Aquaristik drei verschiedene Formen: Die schwarze Teufelsdornschnecke mit ihrem turmförmigen, leicht gewölbten, aber ganz glatten, langen und sehr spitz auslaufenden Gehäuse und ihrem schwarzen Körper, die Lavaschnecke mit derselben Gehäuseform, aber einer auffällig roten oder orangenen Körperfarbe, und die Cappucchinoschnecke mit einem etwas weniger gewölbten Gehäuse, das von vorne nach hinten von Dunkelbraun nach weiß verläuft und ein bisschen aussieht wie eine gut geschichtete Latte Macchiato oder eben ein Cappucchino. Der Körper dieser Variante ist dunkel.
Häufig ist das Gehäuse insbesondere der Teufelsdornschnecke von einem extrem stabilen metallisch-schwarzrötlichen Belag überzogen, der von Bakterien gebildet wird und praktisch unkaputtbar ist. Alle Faunus ater haben einen Deckel aus hornartigem Material, mit dem sie ihre Gehäuseöffnung dicht schließen können. Er schützt sie vor Angriffen und natürlich auch vor der Austrocknung.
Haltungsempfehlungen
Faunus ater, egal ob Teufelsdornschnecke, Lavaschnecke oder Cappucchinoschnecke, frisst sehr gerne Fischfutter und Garnelenfutter, Schneckenfutter, Pflanzenreste und anderes abgestorbenes, sie knabbert an Algenbelägen, Aufwuchs und Bakterienfilmen sowie natürlich auch an Laub. Lebende, gesunde Pflanzen frisst sie dagegen nicht.
Faunus ater kann eine Gehäuselänge von beachtlichen 8 cm erreichen und sollte daher in einem Aquarium von 54 Litern oder mehr gehalten werden. Gruppenhaltung ist dabei sehr gut möglich, diese Aquarienschnecken sind von der ganz friedlichen Sorte.
Das Aquarium kannst du beliebig bepflanzen und dekorieren, allerdings solltest du die ungewöhnliche Größe der Schnecke in Betracht ziehen und aufpassen, dass die Deko so steht, dass sie sich nicht darin verklemmen kann.
Das dicke, stabile Gehäuse, das sich dicht mit einem Deckel (Operculum) verschließen lässt, bietet der Faunus ater einen guten Schutz vor neugierigen Aquarienmitbewohnern. Sie ist eine tolle, sehr kompatible Schnecke fürs Gesellschaftsbecken und kommt mit Fischen, Garnelen und sogar mit Krebsen als Beibesatz prima klar.
Besondere Merkmale
Faunus ater können nicht rückwärts kriechen, daher müssen auch Sackgassen so gestaltet sein, dass sie sich dort zur Not auch mit ihrem langen Häuschen umdrehen können.
Vermehrung
Die zweigeschlechtlichen Faunus ater legen sehr unscheinbare Eikokons ab, aus denen wie bei den Rennschnecken Veliger-Larven schlüpfen. Sie werden in den natürlichen Habitaten im Meerwasser oder zumindest im Brackwasser groß. Die Nachzucht von Faunus ater ist bisher weder im Aquarium noch im Labor gelungen. Alle Faunus ater bei uns im Shop sind daher grundsätzlich Naturentnahmen. Ihr könnt euch aber darauf verlassen, dass die Tiere in unserem Shop sorgfältig eingewöhnt und auf das Leben im Aquarium umgestellt worden sind.