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Turmdeckelschnecken

Herkunft

Turmdeckelschnecken sind zunächst einmal alle Wasserschnecken mit einem turmförmigen Gehäuse und einem Deckel, mit dem sie ihre Gehäusemündung zum Schutz vor Trockenheit oder vor Fressfeinden verschließen können - extrem viele Aquarienschnecken fallen unter diese Definition.

Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht man in der Aquaristik allerdings von den Vertretern aus der Familie der Thiaridae, zu deutsch der Kronenschnecken, von Turmdeckelschnecken oder TDS. Alle Thiaridae sind Kiemenatmer. Oft ist die Gehäusespitze weiß korrodiert - das liegt an der grabenden Lebensweise der TDS.

Die gängigsten Vertreter im Aquarium sind natürlich die "normalen" Turmdeckelschnecken, oft auch einfach als TDS abgekürzt. Man kennt sie auch als Malaiische Turmdeckelschnecke, Indische Turmdeckelschnecke oder als Nadel-Kronenschnecke (wegen ihres spitzen Häuschens). Wissenschaftlich heißt sie Melanoides tuberculata, oft wird sie fälschlicherweise als Melanoides tuberculatus bezeichnet. Melanoides tuberculata kommt ursprünglich aus Südostasien und Ostafrika, wurde aber praktisch weltweit verschleppt und gilt in manchen Regionen als invasive Art. Sie sollte daher nicht ausgesetzt werden.

Ein Banner mit Turmdeckelschnecken und den Vorteilen von Melanoides in einem Aquarium

Eine andere häufig im Aquarium gehaltene Turmdeckelschnecke ist die Nöppi oder Genoppte Turmdeckelschnecke (Tarebia granifera), ursprünglich heimisch in Süd-Indien über Vietnam und Malaysia, aber auch in alle möglichen Weltgegenden verschleppt, zum Beispiel nach Afrika und in die Karibik.

Recht ähnlich sieht der Nöppi die Gestachelte Turmdeckelschnecke Mieniplotia scabra, die früher als Thiara winteri oder Thiara scabra bekannt war - auch heute wird sie teilweise noch so bezeichnet. Sie war ursprünglich im Indopazifik verbreitet, wurde aber ebenfalls in viele Teile der Welt verschleppt.

Die letzte im Bunde im frohen Reigen der Aquarien-Turmdeckelschnecken ist die Schwarze TDS Melanoides maculata von den Philippinen. Sie ist nicht so weit verbreitet wie die anderen Arten.

Wasserwerte

Alle Kronenschnecken in der Aquaristik sind sehr anpassungsfähig. Sie kommen auch in der Natur in ganz verschiedenen Biotopen vor und können daher auch im Aquarium bei praktisch allen Wasserwerten gehalten werden - sogar im Brackwasser.

Sie kommen samt und sonders gut zurecht bei einer Temperatur von 10-30 °C, einem pH-Wert von 6,5-8,5, einer Gesamthärte (GH) von bis 25 °dH und einer Karbonathärte (KH) von bis 20 °dH und einem Leitwert von 350-950 µS. Eine Ausnahme bei der Temperatur bildet Melanoides maculata, sie mag es gerne etwas kuschliger. Ihre Wohlfühltemperatur beginnt bei 20 Grad statt bei 10 Grad.

Farbe und Muster

Malaiische Turmdeckelschnecken (Melanoides tuberculata) gibt es in verschiedenen Varianten. Eine Form hat ein einfarbig hellbeiges Gehäuse, das einer weiteren Farbform ist hellbraun mit einem rötlich-braunen Punktmuster, andere Tiere haben ein dunkelbraunes Häuschen, mit oder ohne dunklere Punkte. Der Körper der Malaiischen TDS ist eher hellgrau bis dunkelgrau, ihre Schnauze ist meist dunkelgrau. Das Gehäuse ist im Verhältnis zur Dicke recht lang (bis 3 cm) und läuft ziemlich spitz aus. Ihr Gehäuse ist eher schwach skulpturiert.

Anders dagegen das Häuschen der Nöppi (Tarebia granifera) - es ist übersät mit eng zusammenliegenden Reihen von kleinen Noppen. Die Größe der Noppen kann variieren. Die Farbe des Häuschens ist häufig hellbraun, teilweise mit dunkelbraunen spiraligen Streifen an der Naht oder mit einem dunklen Punktmuster, andere Varianten dagegen haben ein fast einfarbig dunkelbraunes Schneckenhaus. Manche Tarebia granifera haben ein Das Gehäuse ist von der Form her gedrungener als das von Melanoides tuberculata und wird auch nicht so lang - nur etwa 2,5 cm.

Die Gestachelte Turmdeckelschnecke wird superoft als Tarebia granifera bezeichnet oder auch als Nöppi, aber eigentlich gehört sie zur Art Mieniplotia scabra. Bevor sie in die neue Gattung Mieniplotia gestellt wurde, kannte man sie als Thiara winteri oder Thiara scabra. Ihr Häuschen ist noch etwas dicker und kürzer als das der "richtigen" Nöppi und hat deutliche Stacheln an der Naht der Umgänge. Von der Farbe ist es hell rotbraun mit dunklen Punkten oder dunkel rotbraun, es wird ca. 2 cm lang.

Der Form des Häuschens von Melanoides tuberculata sieht dagegen das Gehäuse der Schwarzen Turmdeckelschnecke Melanoides maculata ziemlich ähnlich - lang (sogar noch länger als das der Malaiischen TDS, bis zu 4 cm) und recht spitz. Seine Farbe ist sehr dunkel rotbraun bis fast schwarz, und es ist besonders schön skulpturiert.

Genoppte Turmdeckelschnecke | Melanoides granifera
Genoppte Turmdeckelschnecke | Melanoides granifera
Wissenschaftlicher Name : Melanoides granifera Deutscher Name: Genoppte Turmdeckelschnecke, "Nöppi", Stachel-Turmdeckelschnecke, Venezolanische Turmdeckelschnecke Herkunft/Verbreitung : Südostasien, Südamerika, , Ostafrika, Population: ehem. Wildform, durch Nachzuchten in der Aquaristik weit verbreitet Empfohlene Aquariengröße: ab 10 l Größe: bis ca. 2...
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Turmdeckelschnecke | Melanoides tuberculata
Turmdeckelschnecke | Melanoides tuberculata
Wissenschaftlicher Name : Melanoides tuberculata Deutscher Name: Turmdeckelschnecke (auch abgekürzt TDS), Malaiische/ Indische Turmdeckelschnecke, Nadel-Kronenschnecke Herkunft/Verbreitung : Asien und Afrika, Europa, Mittelamerika Population: ehem. Wildform, durch Nachzuchten in der Aquaristik weit verbreitet Empfohlene Aquariengröße: ab 10 l Größe: bis ca. 3...
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Schwarze Turmdeckelschnecke | Melanoides maculata
Schwarze Turmdeckelschnecke | Melanoides maculata
Wissenschaftlicher Name : Melanoides maculata Deutscher Name: Schwarze Turmdeckelschnecke (auch kurz Schwarze TDS) Herkunft/Verbreitung : Südostasien (Philippinen) Population: ehem. Wildform, durch Nachzuchten in der Aquaristik weit verbreitet Empfohlene Aquariengröße: ab 10 l Größe: bis ca. 4 cm Alterserwartung: ca. 3 Jahre Wasserwerte für schwarze...
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Haltungsempfehlungen

TDS verbringen den allergrößten Teil ihres Lebens im Bodengrund, wo sie durch fleißiges Graben das Substrat locker halten, sauerstoffhaltiges Wasser an die Wurzeln bringen und Gammelstellen verhindern. Ihre Ausscheidungen versorgen gleichzeitig die Pflanzenwurzeln mit Nährstoffen und düngen sie. Selbst in sehr grobem Kies können die Turmdeckelschnecken mit ihrem kräftigen Fuß noch gut graben, jedoch kann sich das Gehäuse in scharfkantigem Kies recht stark abnutzen. Gehäuseschäden werden von innen repariert, jedoch ist die Farbe dann unwiederbringlich verloren.

Das Aquarium kann gut dekoriert und bepflanzt werden, jedoch kommt es häufig vor, dass die TDS feine Vordergrundpflanzen wie Glossostigma oder Kuba-Zwergperlkraut wieder ausbuddeln.

Schon Aquarien ab 10 Litern Fassungsvermögen eignen sich für die Haltung von Kronenschnecken oder TDS perfekt.

Turmdeckelschnecken ernähren sich von Biofilmen und allen Arten von organischer Materie wie Futterresten abgestorbenem Pflanzengewebe oder auch Aas. Im Gesellschaftsbecken braucht man sie nicht extra zu füttern. Finden sie viel zu fressen im Aquarium, vermehren sie sich echt schnell - da sollte man ein bisschen aufpassen. Vermehren sich die TDS im Aquarium sehr stark, kann man das getrost als Zeichen nehmen, dass im Aquarium zu viel Futter vorhanden ist.

Besondere Merkmale

Die TDS sind auch noch anderweitig gute Zeichengeber im Aquarium - bei Sauerstoffmangel oder einem ansteigenden Nitritwert wandern sie in großer Zahl nach oben. Wenn die Turmdeckelschnecken tagsüber Häuschen an Häuschen Richtung Wasseroberfläche wandern, ist es höchste Zeit für einen Wasserwechsel.

Vermehrung

Malaiische Turmdeckelschnecken (Melanoides tuberculata), Nöppis (Genoppte Turmdeckelschnecken, Tarebia granifera), Stachel-TDS (Mieniplotia scabra) und Schwarze Turmdeckelschnecken (Melanoides maculata) sind lebend gebärende Aquarienschnecken. Außerdem vermehren sie sich durch Jungfernzeugung - das heißt, dass die Weibchen keine Männchen brauchen, um sich vermehren zu können, sie können sich selbst klonen.

Die Jungtiere entwickeln sich eins nach dem anderen im Brutbeutel der Mutter aus Eiern und werden dann lebend zur Welt gebracht. Alle paar Tage begeben sich die Weibchen an die Wasseroberfläche, um eins ihrer Babys zu entlassen.