Die Aquarium Düngung ist eines der Hauptgründe wegen dem Aquarianer das Hobby aufgeben. Die Folge von falscher Düngung sind oft Algenprobleme, die auch mich früher oft zur Verzweiflung gebracht haben und ich gestehe, gelegentlich auch heute noch tun. Damit du die Düngung optimal auf dein Aquarium anpassen kannst, gehen wir Schritt für Schritt die notwendigen Themen durch, damit auch du deine Pflanzen optimal versorgen kannst und die Pflanzen so den Kampf gegen die Algen gewinnen.
Warum eine Düngung mit Flüssigdünger?
Verschiedene Pflanzen haben verschiedene Bedürfnisse. Anspruchsvolle Pflanzen wie beispielsweise der sehr klein bleibende Bodendecker Hemianthus Callitrichoides Cuba oder auch eine Reihe von Stängelpflanzen, die recht schnell wachsen, benötigen für dieses Wachstum eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen. Neben Licht und CO2 sind dies insbesondere die Makronährstoffe Nitrat, Phosphat und Kalium, Calcium und Magnesium sowie die Mikronährstoffe, die zum größten Teil aus Eisen und weiteren Spurenelementen (Mangan, Zink, Kupfer, Bor, Nickel und Molybdän) bestehen und für das Wachstum der Pflanzen wichtig sind. Diese Nährstoffe werden mit Flüssigdünger zugegeben.
Wie und wo nehmen Aquarium Pflanzen ihre Nährstoffe auf?
Verschiedene Arten von Aquarium Pflanzen nehmen die Nährstoffe auch auf unterschiedliche Weise auf. Einige Pflanzen sind darauf spezialisiert die Nährstoffe vornehmlich über den Bodengrund aufzunehmen. Diese Pflanzen nennt man auch Wurzelzehrer.
Beispiele für Wurzelzehrer:
Cryptocorynen, Echinodorus, Nymphaea, Sagittaria und auch Vallisnerien
Grundsätzlich können aber auch Wurzelzehrer die Nährstoffe über die Blätter aufnehmen und so nehmen auch Aufsitzerpflanzen und Stängelpflanzen den Großteil der Nährstoffe auf. Wählt man einen Bodengrund wie beispielsweise Sand, in dem keinerlei Nährstoffe enthalten sind, ist eine Düngung mit Flüssigdünger für gesunden Pflanzenwachstum notwendig. Ich gehe bei einer Düngung mit Flüssigdünger immer davon aus, dass auch eine Düngung mit CO2 durchgeführt wird.
Wieso ist eine Zugabe von Flüssigdünger ohne CO2-Düngung nicht sinnvoll? Das Minimumgesetz.
Ohne eine Zusätzliche Düngung von CO2, ist CO2 beim Pflanzenwachstum immer der limitierende Faktor im Wachstum. Im Aquarium diffundiert ein wenig CO2 aus der Luft immer ins Aquarienwasser. Eine Sättigung zwischen 2 und 4 mg/l gelöstem CO2 kann etwa gemessen werden. Schnellwachsende Pflanzen brauchen jedoch einen höheren CO2 Gehalt und ein gesundes Wachstum findet ab einer Sättigung von 10 mg/l statt. Je nach Anspruch der Pflanzen kann der Bedarf bis 30 mg/l CO2 steigen.
Das Minimumgesetz sagt uns also das wir immer von allen zum Wachstum benötigten Stoffen eine Mindestmenge im Aquarienwasser vorhalten sollten.
Düngemethoden mit Flüssigdünger
Auf Grundlage des Minimumgesetzes und einer Reihe weiterer Tests von Tom Barr, bei dem die maximal mögliche Aufnahme von Nährstoffen durch Aquarienpflanzen gemessen wurde, sind verschiedene Düngemethoden abgeleitet worden. Ich möchte dir hier die am häufigsten genutzten Düngemethoden vorstellen:
Limitierte Düngung - PPS Pro (Perpetual Preservation System)
- Verbrauchsabhängige Düngermenge
- gesundes, nicht zu schnelles Pflanzenwachstum
- limitierung der Nährstoffzugabe (geringe Nährstoffversorgung)
- tägliche Zugabe des Aquariendüngers
- gut geeignet für eher anspruchslose, langsam bis mittelschnell wachsenden Pflanzen
- kann auch mit anspruchsvollen und schnellwachsenden Pflanzen genutzt werden
- zumeist in Verbindung mit Soil Bodengrund angewendet, auch ohne Soil möglich
- Die limitierte Düngung mit dem PPS-Pro System soll den Pflanzen immer von jedem Nährstoff genügend zur Verfügung stellen, damit die Pflanzen wachsen können. Dabei wird vor allem ein gesundes und nicht voll beschleunigtes Wachstum angestrebt.
Unlimitierte Düngung - Estimative Index
- Verbrauchsunabhängige Nährstoffzugabe
- schnelles Pflanzenwachstum
- volle Versorgung der Pflanzen mit einer großen Düngerzugabe
- tägliche oder zweitägliche Zugabe des Aquariendüngers
- Wasserwechsel von mindestens 50% Wöchentlich sind pflicht
- kann mit und ohne Soil-Bodengrund angewendet werden
- für Tiere die empfindlich auf hohe Nährstoffkonzentrationen sind eher ungeeignet
Bei der unlimitierten Düngung mit Aqua Rebell Estimative Index wird den Pflanzen eine große Menge Nährstoffe zur Verfügung gestellt die es ihnen erlaubt schnell zu wachsen. Aufgrund der hohen Nährstoffzugabe ist ein Wöchentlicher “Reset” der Nährstoffe durch einen großen Wasserwechsel von mindestens 50% unbedingt notwendig.
Abhängigkeit von Pflanzenmenge und Lichtstärke
Bei beiden Düngemethoden ist natürlich auch eine Abhängigkeit zur bestehenden Pflanzenmenge und zur Beleuchtungsstärke und Beleuchtungsdauer gegeben. Beide Methoden dienen zur Orientierung. Am anfang sollte man sich an die Angaben für die Nährstoffmengen halten. Mit etwas Erfahrung kann man dann die Dosis des Düngers individuell auf das Aquarium anpassen. Wenn man den Verbrauch der Nährstoffe misst, kann man mit den Aqua Rebell Einzelkomponenten Düngern natürlich auch von Beginn an eine Verbrauchsabhängige Düngung anstreben.
Der große Vorteil dieser Düngemethoden?
Eine Messung der Nährstoffwerte ist nicht notwendig. Bei der limitierten Methode gibt man so wenig Nährstoffe das sie so gerade ausreichen. Bei der unlimitierten Methode gibt man auf jeden Fall genügend Nährstoffe. Wasserwechsel sind aus meiner Sicht bei beiden Methoden wichtig, bei der Unlimitierten Düngung nach Estimative Index ist aber ein 50% Wasserwechsel unumgänglich.
Wenn du deine Düngung absolut optimieren willst, gibt es noch die Verbrauchsorientierte Düngung, bei der mit Einzelkomponenten genau die Menge an Nährstoffen zugeführt wird, die in deinem spezifischen Aquarium täglich verbraucht werden.
Die genauste Düngemethode - Verbrauchsorientiert mit Wassertests
Die genauste Düngemethode ist die verbrauchsorientierte Düngung mit Wassertests. Bei dieser schaut man sich die Voraussetzungen des Aquariums an: Beleuchtungsdauer, Pflanzenmasse, ggf. auftretende Probleme, ermittelt so seine Zielwerte für die Nährstoffzugabe und düngt dann entsprechend dem Verbrauch des Aquariums täglich die benötigten Nährstoffe zu.