Filtereinläufe und Filterausläufe gibt es mittlerweile in verschiedensten Variationen. Ob klassische Lily Pipe aus Glas, Inflow aus Edelstahl oder HangOn Variante ohne Saugnäpfe: was gefällt hat seine Berechtigung! Neben dem Aussehen haben die verschiedenen Produkte jedoch auch verschiedene Vorteile in der Steuerung der Strömung im Aquarium. Ob sanfte Strömung für einen Schleier Kampffisch der Art Betta Splendens oder eine eher starke Strömung, um Wasserpflanzen überall im Aquarium optimal mit CO2 und Aquariendünger zu versorgen, mit diesem Beitrag findest du dich einfach zurecht.
Kunststoff, Glas oder Edelstahl?
Welche Eigenschaften haben diese drei Materialien eigentlich? Kunststoff ist vor allem günstig in der Herstellung, relativ bruchsicher im Vergleich zu Glas, genau wie Edelstahl. Reinigen lassen sich alle 3 Materialen im Grunde genau so leicht. Bei Glas muss man aber öfter zur Schlauchbürste greifen, weil man die Ablagerungen in der Glasware schneller sieht als beispielsweise in einem Outflow aus Edelstahl oder aus schwarzem Kunststoff. Du kannst selbstverständlich dein Aquarium erst mal mit den beim Außenfilter mitgelieferten Set starten. Aquascaping ist für mich aber stark verbunden mit Ästhetik, die über das Hardscape oder die Bepflanzung innerhalb des Aquariums hinaus geht. Wie wirkt ein Aquarium im Raum? Sind die technischen Teile dabei dezent und hochwertig? Aquascaping ist für mich neben Hobby teil der Inneneinrichtung, also Deko. Die muss mir persönlich einfach gefallen, daher kommt für mich nur Glas oder Edelstahl in Frage.
Neben dem schon angesprochenen Pflegeaufwand würde ich mich für Edelstahl entscheiden, wenn das Aquarium an einer verkehrsreichen Stelle in der Wohnung steht, an der man selbst oder auch Gäste regelmäßig nah vorbeilaufen. Ein gebrochener Filterauslauf aus Glas bei laufendem Filter ist ein Unfall, dessen Folgen ich persönlich gerne schon bei der Auswahl vermeide.
Welcher Filtereinlauf ist der richtige?
Auch wenn verschiedene Filtereinläufe auch unterschiedliche Eigenschaften haben, so ist der Unterschied beim Filterauslauf natürlich etwas größer, da der Inflow lediglich das Aquarienwasser ansaugt. Doch auch beim Ansaugen von Aquarienwasser solltest Du darauf achten, dass die Ansaugfläche nicht zu klein ist. Sehr kleine Ansaugschlitze können recht schnell verstopfen und somit den Filter und die erzeugte Strömung stark drosseln. Mehr Ansaugfläche verhilft also über einen längeren Zeitraum zu gleichmäßigerer Strömung, wenn man nicht ständig die Ansaugschlitze von kleinen Teilchen befreien möchte.
Die verschiedenen Filtereinläufe
R Inflow und Glas Inflow
Dies ist die wohl gängigste Variante der Inflows. Der R Inflow heißt so, weil er die Form des Buchstaben R hat. Er lässt sich praktisch und ohne Saugnäpfe einfach über die Aquarienkannte hängen und wird auch „HangOn Inflow“ genannt. Der normale Glas Inflow ist die wohl gängiste Variante des Filtereinlauf. Schnörkellos und schlicht. Die Ansaugschlitze fallen bei diesen beiden Varianten nicht sehr groß aus. Dafür ist die Bauform sehr kompakt.
Stream Inflow
Der Stream Inflow hat an seiner ovalen, etwas breiteren Unterseite im Vergleich zum R Inflow und zum normalen Glas Inflow deutlich größere Ansaugschlitze. In größeren Aquarien oder bei Bedarf einer hohen Strömung hilft dieser Inflow die Strömung dauerhaft und stabil hoch zu halten. Auch wenn sich ein paar Teilchen am Ansaugkorb fangen, so bleiben noch einige Schlitze frei und das Wasser kann vom Filter gut angesaugt und wieder herausgepumpt werden.
Moon Inflow
Der Moon Inflow hat einen kugelförmigen Ansaugbereich mit länglichen Schlitzen. Das Wasser wird von allen Seiten angesaugt. So entsteht an keiner Seite eine übermäßige Strömung. Wir konnten beobachten das Tiere wie beispielsweise Otocinclus Afinis, der kleine Ohrgitterharnischwels, sich bei einer hohen Filterleistung immer wieder von den größeren Öffnungen des Moon Inflow befreien konnten, da der Zustrom von allen Seiten und nicht nur einseitig erfolgt.
Welcher Filterauslauf ist der richtige?
Der Outflow, also der Filterauslauf, befördert das Wasser aus dem Filter ins Aquarium. Die Form ist dabei für die Art der Strömung entscheidend. Welche Strömung du benötigst ist von mehreren Faktoren Abhängig.
Aquariengröße
In einem recht tiefen Aquarium ist eine gerade oder sogar nach oben gerichteter Strömung nicht besonders hilfreich dabei das Wasser bis zum Bodengrund ordentlich zu verteilen. In sehr kleinen Aquarien kann eine zu starke Strömung auf eine nur wenige Zentimeter entfernte, gegenüber liegende Aquarienscheibe bei hohem Wasserstand das Wasser zum Überschwappen bringen. Länge, Höhe und Breite sollten also beachtet werden.
Besatz
Wie schon in der Einleitung erwähnt, gibt es Tiere, die unter starker Strömung eher leiden. Einige Arten leben in der Natur in nahezu stehenden Gewässern wie Pfützen und genießen eher einen ruhigen Tümpel als eine rauschende Kulisse wie in einem Bach. Gefiltert werden sollte das Wasser trotzdem, schon allein um Schadstoffe abzubauen. Andere Tiere hingegen fühlen sich in einer starken Strömung pudelwohl. Bei der Wahl des richtigen Filterauslaufs sollte du dies also bestenfalls beachten.
Die verschiedenen Filterausläufe
Lily Pipe
Die klassische Lily Pipe hat ihren Namen von der Form der Lilienblüte. Sie sorgt für eine etwas mildere und dabei aber gut im Aquarium verwirbelte Strömung. Die Lily Pipe ist somit die Allzweckwaffe unter den Filterausläufen und ist daher auch bei vielen Aquascapern sehr beliebt. Die Pflanzen werden durch die gute Verteilung des Wassers mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt, ohne das eine extreme Strömung vorherrscht.
Lily Pipe Stream
Die etwas ovalere und abgeflachte Variante der normalen Lily Pipe ist die Lily Pipe Stream. Sie bildet den Kompromiss aus guter Strömung und guter Verteilung und ist durch ihren leicht abwärts geneigten Auslauf optimal für etwas tiefere Aquarien geeignet. Die Strömung kommt hier auch gut am Bodengrund an.
Jet Pipe Outflow
Die Jet Pipe sorgt für eine starke und zielgerichtete Strömung in deinem Aquarium. Die HangOn-Variante mit dem leicht zusammengedrückten Rohr bietet dabei nochmals eine höhere Strömung als der gerade Auslauf der Variante mit Saugnäpfen von uscape. Als Aquascape finde ich vor allem die Schlichtheit der Jet Pipe sehr attraktiv.
Loop Pipe Outflow
Die Loop Pipe ist die erste Wahl, wenn du die Strömung in deinem Aquarium ein wenig reduzieren willst. Das Wasser strömt dabei in eine Kugel, die an beiden Seiten geöffnet ist und das Wasser so stark gebremst an beiden Seiten entweichen lässt. Oben haben wir schon mehrfach vom Schleier-Kampffisch gesprochen. Bei einem 20 cm Nano Cube mit einem Kampffisch und bei Betrieb mit einem Außenfilter würde ich dir in jedem Fall zur Loop Pipe raten.
Moon Pipe Outflow
Die Moon Pipe sorgt für ordentlich Oberflächenbewegung in deinem Aquarium. So lässt sich das Aquarienwasser zum einen gut mit Sauerstoff anreichen, zum anderen sorgt die starke Oberflächenbewegung auch für einen guten Gasaustausch und eine freie Aquarienoberfläche. Eine Kahmhaut kann mit diesem nach oben geöffneten Outflow kaum entstehen. Tiere die sehr Sauerstoffreiches Wasser bevorzugen, freuen sich über die Nutzung einer solchen Moon Pipe.
Ich hoffe du konntest mit Hilfe dieses Artikels die richtige Variante von In- und Outflow für dich finden. Falls noch fragen sind, ruf doch einfach bei uns an. Wir beraten dich gerne beim Kauf.