Allgemeine Infos zu Algen aller Art findest du in unserem Artikel "Algen und Algenbekämpfung im Aquarium". Hier geht es speziell um Rotalgen wie Pinselalgen, Bartalgen, Froschlaichalgen und Krustenalgen.
Wie erkennst du Rotalgen?
Rotalgen sind eine eigene Algenfamilie, die im Süßwasser und im Salzwasser vorkommt. Zu ihr gehören so unterschiedlich aussehende Algenarten wie Pinselalgen, Bartalgen, Froschlaichalgen und Krustenalgen. Alle Rotalgen lagern Kalk in ihrem Skelett ein und sind deshalb besonders hart und wenig attraktiv für Fressfeinde.
Die rote Farbe tritt erst zutage, wenn man die eigentlich dunkelgrünen bis schwarzen Algen über Nacht in Spiritus oder anderen hochprozentigen Alkohol oder in EasyCarbo packt - dann verfärben sie sich rot bis pink.
Pinselalgen
Die kurzen dunkelgrünen, braunen oder schwarzen Pinselalgen wachsen bevorzugt an der Deko oder an Blatträndern von langsam wachsenden Pflanzen wie Anubias. Sie haften sehr fest am Untergrund und können mit der Zeit das gesamte Innere des Aquariums überziehen, wenn du keine Gegenmaßnahmen triffst und wenn das Milieu für sie günstig ist.
Bartalgen
Bartalgen sind häufig von einem dunklen Blaugrün bis Schwarzgrün. Sie wachsen ebenfalls am Untergrund fest und sind deshalb schwer zu entfernen. Auf den ersten Blick kann man besonders lang wachsende Sorten mit Fadenalgen verwechseln, ein Spiritustest, wie wir ihn weiter oben beschreiben, gibt aber Klarheit.
Froschlaichalgen
Diese besondere Spielart der Rotalge zeigt unter einer guten Lupe oder einem Mikroskop unzählige kleine Blasen, die im Algenstrang aneinandergereiht sind und wie Froschlaich aussehen. Im Aquarium tritt sie eher selten auf.
Krustenalgen
Krusten-Rotalgen bilden extrem flache, leuchtend rote Krusten auf der Deko, bevorzugt auf Steinen, aber auch auf dem Aquarienglas. Auf Steinen sehen diese Algenbeläge sogar ziemlich cool aus. Schädlich sind sie nicht, aber gefressen werden sie auch nicht.
Warum entstehen Rotalgen im Aquarium?
Wenn Pinselalgen, Bartalgen oder Froschlaichalgen im Aquarium auftauchen, ist das eigentlich immer ein Zeichen für ein Nährstoffungleichgewicht und häufig ein Anzeichen für einen zu hohen Eisenwert im Wasser.
Auch eine zu starke Strömung kann die Bildung vor allem von Pinselalgen fördern.
Wie kann ich einem Befall mit Rotalgen im Aquarium vorbeugen?
Eine angepasste Düngung ist bei der Vorbeugung gegen Pinselalgen, Bartalgen und Froschlaichalgen definitiv das Mittel der Wahl. Vor allem mit dem Eisendünger solltest du es nicht übertreiben, hier ist es sinnvoll, dich von unten an die passende Dosierung heranzutasten. Eine zusätzliche Düngung mit CO2 und ausgewogenen Makronährstoffen ist sinnvoll, weil dann deine Aquarienpflanzen gut wachsen können und den Algen das Eisen wegfuttern.
Rotalgen im Aquarium ohne Chemie bekämpfen
Rotalgen sind nur schwer vollständig von der Deko zu entfernen, weil sie eine Haftscheibe besitzen, aus der die Algenfäden dann ganz einfach wieder nachwachsen.
Sitzen Pinselalgen oder Bartalgen auf Pflanzenblättern, kannst du diese einfach abschneiden und aus dem Aquarium nehmen. Von Wurzeln und Steinen bekommst du die Haftscheiben der Rotalgen mit einer Drahtbürste ab, das ist aber je nach Material ziemlich aufwändig.
Algensporen der Rotalgen im Wasser zappst du am besten mit einem UV-C-Klärer oder einem TwinStar. Beide killen die Algensporen und verhindern so eine Verbreitung der Pinselalgen, Bartalgen oder Froschlaichalgen in deinem Aquarium.
Welche Tiere fressen Rotalgen?
Ausgewachsene Rotalgen? Leider keine. Weil sie Kalk einlagern, sind Rotalgen für die allermeisten Algenfresser im Aquarium extrem unattraktiv. Besser ist es daher immer, einen Befall mit Pinselalgen, Bartalgen oder Froschlaichalgen über die Faktoren Beleuchtung, Nährstoffe und CO2 zu kontrollieren.
Junge Rotalgen werden eventuell von Garnelen oder Schnecken zusammen mit anderem Aufwuchs gefuttert, aber nur in einem sehr frühen Stadium.
Rotalgen im Aquarium mit Chemie bekämpfen
Gängige Algenmittel, die gegen Pinselalgen, Bartalgen, Froschlaichalgen und Co. helfen, enthalten meist das für Garnelen giftige Anti-Algenmittel Kupfer, hier solltest du also sehr genau lesen, was drin ist.
Du kannst Froschlaichalgen, Bartalgen oder Pinselalgen aber gezielt mit einer Spritze mit Nadel mit dem für Garnelen in dieser Dosierung unbedenklichen Anti-Algenmittel EasyCarbo vernebeln, dadurch sterben sie ab. Du erkennst dies an einer Verfärbung ins Rosa-Pink. Abgestorbene Pinselalgen, Bartalgen oder Froschlaichalgen sind weicher und werden dann auch gefressen. Wie genau die Einnebelmethode funktioniert, erfährst du in diesem Video - also ran an den Speck!