Algen in deinem Aquarium sehen nicht nur unschöne aus, sondern stören auch den Blick in das Innere. Zum Glück gibt es Mittel zur chemischen Algenbekämpfung, die du zusammen mit anderen unterstützenden Maßnahmen einsetzen kannst, damit dein Aquarium bald wieder in altem Glanz erstrahlt.
Anti-Algenmittel aus dem Aquaristik Fachhandel
In einem Aquarium, in dem du Wirbellose wie Garnelen oder Aquarienschnecken hältst, sind die traditionellen Anti Algenmittel aus der klassischen Aquaristik leider tabu - sie enthalten üblicherweise Kupfer, das zwar die Algen, aber leider auch deine Süßwasser Wirbellosen sehr effektiv tötet.
Ungiftige Mittel zur Algenbekämpfung
Mittlerweile sind Algenmittel auf dem Markt, die mit anderen Mitteln arbeiten, die für Aquarienschnecken, Garnelen und andere Krebstiere nicht giftig sind, wie zum Beispiel AlgExit von Easy Life. Bitte lies vor der Anwendung (und am besten sogar noch vor dem Kauf) den Beipackzettel des Algenmittels deiner Wahl besonders gründlich und verwende auch für Wirbellose und Fische unbedenkliche Anti Algenmittel nur streng nach Packungsanweisung.
Einnebeln von Pinselalgen, Bartalgen, Pelzalgen, Fadenalgen und Cladophora
Vor allem im Aquascaping arbeitet man gerne mit der Einnebelmethode, um Pinselalgen, Bartalgen, Cladophora, Pelzalgen und Fadenalgen gezielt zu bekämpfen. Dabei werden die lästigen Algen, die üblicherweise viel zu fest am Untergrund sitzen, als dass du sie abkratzen könntest, mit einem chemischen Mittel besprüht, das sie zum Absterben bringt.
Zum Einnebeln eignen sich Wasserstoffperoxid (H2O2), das normalerweise in Söchting Oxydatoren Anwendung findet, und sogenanntes „flüssiges Kohlendioxid“ wie z.B. EasyCarbo, MasterLine Carbo oder der Dennerle Carbo Booster MAX. Wichtig ist, dass das jeweilige Produkt Glutaraldehyd enthält, ein Desinfektionsmittel aus der Industrie, das auch ganz hervorragend gegen Algen hilft.
Achtung: Bitte verwende diese Mittel nicht länger als eine oder zwei Wochen und dosiere sie keinesfalls über! Die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr.
Wie funktioniert die Einnebelmethode?
Zum Einnebeln ziehst du das Easy Carbo, den Carbo Booster MAX oder das Wasserstoffperoxid mit einer kleinen Spritze auf und gibst es damit im laufenden Aquarium unter Wasser direkt auf die betroffene Stelle. Die Algenbüschel müssen direkt getroffen und gezielt eingenebelt werden. Eine Nadel muss nicht zwingend auf der Spritze sitzen, kann aber helfen, auch knifflige Stellen zu erreichen. Zu der Einnebelmethode gibt es ein Tutorial-Video.
Wenn dir die Algenbekämpfung im ganzen Aquarium auf einmal zu viel ist oder die Gefahr einer Überdosierung besteht (bitte die Dosiermengen in der jeweiligen Packungsanweisungen beachten!), arbeitest du dich einfach Tag um Tag vor und behandelst immer nur wenige mit Algen befallene Stellen.
Wasserstoffperoxid (H2O2) zum Einnebeln
Hast du dich für Wasserstoffperoxid zur Algenbekämpfung entschieden, solltest du idealerweise auf eine 3%ige Lösung zurückgreifen. Auch eine 6%ige Lösung ist möglich, ist jedoch auch schneller überdosiert. Bewährt haben sich 0,4-1 ml Wasserstoffperoxid je 10 Liter Aquarienwasser pro Tag, die eine Woche lang täglich gezielt auf Algenpolster gesprüht werden.
Bitte beachte: Die Dosierung von Wasserstoffperoxid im Aquarium basiert lediglich auf Erfahrungswerten, bitte geh hier also eher vorsichtig vor und fange mit dem unteren Bereich der Menge an. Beobachte dabei deinen Aquarienbesatz genau und mach beim ersten Anzeichen von Problemen einen großen Wasserwechsel.
Algenmittel mit Gluataraldehyd zum Einnebeln
Easy Carbo, Carbo Booster MAX oder andere Antialgenmittel mit Glutaraldehyd sprühst du genauso wie oben bei Wasserstoffperoxid beschrieben täglich eine Woche lang gezielt mit einer Einwegspritze auf die Algenbüschel.
Bitte halte dich auch hier an die maximale Menge, die täglich ins Aquarium gelangen darf, und beachte unbedingt die Dosierungsanleitung auf dem Beipackzettel oder auf der Flasche. Bei ersten Anzeichen von Problemen beim Besatz solltest du auch bei der Anwendung von Easy Carbo oder dem Carbo Booster MAX einen großen Wasserwechsel machen.
Erfolgskontrolle der Algenbekämpfung nach einer Woche
Bereits nach ungefähr einer Woche solltest du die ersten Erfolge sehen. Bartalgen oder Pinselalgen beginnen abzusterben und nehmen dabei eine rötliche, pinke oder violette Farbe an, Fadenalgen werden gelblich.
Die Struktur der absterbenden Algen wird außerdem deutlich weicher, sodass sie von den Algenfressern im Aquarium besser gefressen und vollständig beseitigt werden. Vor allem Amanogarnelen beginnen nun, die ansonsten unzerstörbaren Algen rasch zu vertilgen.
Einlegen veralgter Pflanzen oder Aquariendekoration
Kleinere veralgte Gegenstände oder Pflanzen kannst du aus dem Aquarium nehmen und für einige Minuten in pures 3%iges Wasserstoffperoxid, Easy Carbo oder Carbo Booster MAX einlegen. Dabei sollten die Algen nach nur einer Behandlung Geschichte sein.
Bitte beachte: Moose, insbesondere Korallenmoos, Fissidens und Riccia, vertragen diese Behandlung in der Regel nicht und sterben ab.
Alternative zur chemischen Algenbekämpfung im Aquarium
Gegen Algenprobleme im Aquarium hilft dauerhaft nur eine Anpassung der Düngesituation, der CO2 Zufuhr und des Lichtangebots. Auch können schnell wachsende Aquarienpflanzen (Hier gehts zum entsprechenden Blogartikel) dazu beitragen, Algen erst gar nicht hochkommen zu lassen.
Chemische Algenmittel sollten immer nur das letzte Mittel darstellen. Änderst du an der Grundsituation im Aquarium nichts, kommen die Algen nämlich einfach wieder.