Bolbitis heudelotii | Kongofarn – Ein afrikanischer Farn für das Aquarium
Name: Bolbitis heudelotii, Kongo Wasserfarn, Kongofarn
Familie: Dryopteridaceae, Wurmfarngewächse
Verwendung im Aquascaping: Aufsitzerpflanze, Begrünung von Hardscape, üppige Farnbüsche im Naturaquarium
Emerses Wachstum: Gut geeignet als Farn im Terrarium oder Paludarium, große stark geschlitze Wedel
Herkunft: Afrika
pH – Wert: 5 - 7
Gesamthärte: 0 - 20 °dGH
Karbonathärte: 0 - 15 °dKH
Temperatur: 20 – 28 °C
Allgemeine Informationen zum Kongofarn im Aquarium
- Bolbitis heudelotii ist eine Rhizom Pfanze und hat hell- flaschengrüne, leicht transparente Blätter welche fiederspaltig und leicht gezähnt wachsen. Die Blatt länge variert von 8 – 40cm. Submers wachsen die Blätter doppelt gefiedert während sie emers nur einfach gefiedert wachsen.Die Blattspreiten können eine länge von ungefähr 20cm bei einer Breite von ungefähr 10cm erreichen.Die Blätter wachsen wechsel- und gegenseitig aus dem Rhizom.
- Das Rhizom des Kongofarns ist etwa 3 – 10mm dick und kann bis zu 25 cm lang werden.Es wächst kriechend und ist dicht mit braunen Schuppen besetzt.
- Emerse Blätter können bis zu 100cm groß werden und Sporen tragen. Bolbitis heudelotii besitzt sehr große Sporen, die dicht verteilt wachsen.
- Wenn du alles über Pflege, Einsetzen und Aquarium Farn Arten im Vergleich erfahren möchtest, lies gerne unseren großen Hauptartikel über Farne im Aquarium.
- Die Blätter von Bolbitis heudelotii sind in der submersen Wuchsform sehr Spröde, und können beim hantieren im Becken schonmal abknicken bzw. abbrechen.
- Der Kongofarn ist ist wahrscheinlich in verschiedenen Variationen in Kultur. Diese sind durch den langsamen Wuchs der Wasserpflanze kaum zu unterscheiden.
- Im Ursprungsland Afrika wächst der Kongofarn oft zusammen mit verschiedenen Anubias Arten an periodisch überfluteten Ufern. Bolbitis heudelotii wächst dort vorrangig auf Steinen und Wurzeln, und sowohl untergetaucht (submers) als auch über Wasser (emers).
Emerses Wachstum des Kongofarns im Terrarium / Wabi-Kusa
Bolbitis heudelotii ist sowohl Submers, sprich unter Wasser, als auch Emers kultivierbar. Über Wasser wird der Kongofarn deutlich größer als unter Wasser. Die Blätter sind im emersen Stadium deutlich härter als die submersen, sie sind auch nicht mehr transparent sondern dunkler in der Grünfärbung. In der emersen Form sind die Blätter außerdem deutlich flexibler und „dicker“ und auch anders in der Färbung. Emerse Blätter haben eine kräftige hell bis dunkelgrüne Färbung. Bei älteren Blätter können im Emersen Stadium auf der Rückseite Sporen Pakete wachsen, die der Fortpflanzung dienen.
Verwendung des Kongofarns | Bolbitis heudelotii im Aquascaping
Bolbitis heudelotii eignet sich durch sein ursprüngliches Aussehen hervorrangend für naturgetreue Aquarien und Naturaquarien. Die langen, flaschengrünen Wedel bewegen sich harmonisch im Wasser und bilden durch ihre besondere Blattfrom einen sehr schönen Kontrast zu anderen Aquarium Pflanzen. Vor allem in "Forest Aquascapes" oder klassischen Naturaquarien sollte der Kongofarn nicht fehlen.
Alte, unschöne Blätter kann man bei Bolbitis heudelotii problemlos entfernen, er schiebt dann relativ zügig neue , frische Blätter hinterher. Diese treiben aus dem Rhizom aus und zuerst in sich zusammen gerollt. Innerhalb von einigen tagen „entfalten“ sich die neuen Blätter.
Die Wurzeln von Bolbitis heudelotii sind von braun über dunkelbraun bis hin zu schwarz gefärbt. Wenn diese einmal Fuß gefasst haben und am Hardscape angewachsen sind halten sie sehr fest. Es ist definitiv vorsicht geboten wenn man mal einen Kongofarn entfernen möchte, dass man sich nicht das Hardscape auf das der Kongofarn gepflanzt war, komplett mit raus reisst. Die Haftwurzeln machen ihren namen alle Ehre und haften wirklich sehr fest am Untergrund, wenn sich Bolbitis heudelotii erst einmal richtig etabliert hat und beständig wächst.
Daher kann beim entfernen vom Hardscape eine Pinzette und eine Schere und/oder ein Messer sehr hilfreich sein. Nicht komplett entfernte Rhizom Stücke werden nach einiger Zeit erneut austreiben.
Bolbitis heudelotii im Aquarium aufbinden oder aufkleben
Bolbitis heudelotii ist eine Aufsitzerpflanze und sich eignet sowohl zum Aufbinden auf Hardscape, als auch zum Aufkleben. Ebenso kann man es vorsichtig in vorhandene Spalten drücken. Dabei ist darauf zu achten, das Rhizom nicht zu quetschen oder es in sonstiger Art und Weise zu Verletzen. Wenn du die Wasserpflanze aufkleben solltest, achte darauf, dass der Kleber nur die schwarzen Haftwurzeln benetzt und nicht das Rhizom verklebt. Auf zuviel Kleber auf dem Rhizom reagiert der Konogfarn, wie alle Aufsitzerpflanzen, relativ empfindlich.
Bolbitis heudelotii schneiden und pflegen
Der Kongofarn ist sehr einfach zu schneiden. Wenn du ab und an ältere und zu lange Blätter entfernst und abschneidest, wird die Wasserpflanze kompakt und gesund wachsen. Dabei kannst du die einzelnen Wedel direkt über dem Rhizom abschneiden.
Vermehrung von Bolbitis heudelotii
Bolbitis heudelotii lässt sich einfach durch die Teilung des Rhizoms vermehren.Dazu einfach das Rhizom mit einer scharfen Schere oder einem Messer an geeigneter Stelle durchtrennen. Jedes Rhizom Teilstück sollte zum weiter wachsen mindestens noch 3 Blätter behalten. Die so gewonnen einzel Pflanzen lassen sich so wunderbar wieder auf Hardscape aufbinden oder aufkleben.
Auch bildet der Kongo Wasserfarn Seitentriebe aus die ebenso zur Vermehrung genutzt werden können. Auch diese kann man problemlos vorsichtig vom Rhizom abtrennen und der geplanten Verwendung zuführen.
Manchmal, aber im Gegensatz zu Microsorum pteropus sehr selten, wachsen auch an den Blättern Adventivpflanzen. Diese wachsen dann an den Blattspitzen älterer Blätter oder an verzweigten Gewebeteilen des Bolbitis heudelotii. Die Adventivpflanzen kann man einfach vom Blatt abtrennen und sie wiederum neu aufbinden oder aufkleben.
Am natürlichen Standort vermehrt sich Bolbitis heudelotii auch durch Sporen. Dies geschiet nur bei der Emersen variante da die Submerse keine (oder nur äußerst selten) Sporen ausbildet.
Kongofarn | Bolbitis heudelotii - Pflege im Aquarium
Der Kongofarn mag strömungsreiches Wasser und gedeiht am besten wenn es ständig der Strömung ausgesetzt ist. Es wächst aber auch an strömungsärmeren Plätzen noch sehr gut weiter, allerdings etwas langsamer. Genrell diese Wasserpflanze als einfach und anspruchslos in der Haltung und ist somit auch sehr gut für Anfänger in der Aquaristik geeignet.
Lichtbedarf des Kongofarns im Aquarium
Bobitis heudelotii kommt mit einer mittleren Beleuchtung schon gut zurecht da er im natürlichen Habitat auch eher schattig wächst.
Aber auch mit einer hohen Beleuchtungsrate hat er keinerlei Probleme. Er wächst geduldig und bildet fast unbemerkt neu Blätter aus und kann so mit der Zeit zu einer kapitalen Aquarienpflanze heranwachsen.
Wasserwerte Bolbitis heudelotii
Bolbitis heudelotii mag es am liebsten weich und leicht Sauer. Er fühlt sich besonders bei einem Ph Wert von 5-7 wohl. Die Gesamthärte die Bolbitis heudelotii bevorzugt bewegt sich zwischen 0° und 15° dGH. Die Wassertemperatur sollte für ein gesundes Wachstum zwischen 10 - 28°C betragen. Aber auch mit anderen Wasserwerten kommt der Kongofarn ausgezeichnet zurecht und wächst zwar etwas langsamer, aber dennoch beständig und zuverlässig. Mit der Zeit können einzelne Exemplare zu stattlichen Wasserpflanzen heranwachsen.
Kongofarn ohne CO2
Der Kongofarn kann auch in einem Aquarium ohne zusätzliche CO2 Düngung erfolgreich gehalten werden. Allerdings wird Bolbitis heudelotii dann langsamer und weniger dicht wachsen.
Warum wird mein Kongofarn schwarz / braun?
Manchmal kommt es vor, dass bei neu eingesetzten Kongo Wasserfarnen die Blätter „wegfaulen“. Sie werden erst bräunlich bis hin zu schwarz oder auch braun-transparent und zerfallen dann komplett. Ist dies der Fall, hilft ein kompletter Rückschnitt des Kongo Wasserfarns. Die Blätter können bis an die Rhizom Basis abgschnitten werden. Dies verträgt der Bolbitis heudelotii ohne Probleme. Er wird dann schon bald neu Austreiben und nach einiger Zeit in voller Pracht erscheinen.
Also keine Panik wenn das passiert. Hier ist eher etwas Geduld gefragt.