- 1. Warum sterben meine Aquarium Pflanzen immer?
- 2. Warum wachsen die Pflanzen in meinem Aquarium nicht richtig?
- 3. Was brauchen Aquarienpflanzen für gesundes Wachstum?
- 4. Mangelsymptome an Aquarienpflanzen erkennen
- 5. Was passiert bei Überdüngung im Aquarium?
Deine eigentlich grünen oder roten Aquarienpflanzen werden glasig, gelb, blass, braun oder löchrig? Die Pflanzen in deinem Aquarium wachsen nicht mehr gut, zeigen Krüppelwuchs, kleine Blätter oder gehen sogar immer kaputt? Erkenne Nährstoffmängel, Defizite und Versorgungsprobleme deiner Aquarium Pflanzen schnell mit unserem Leitfaden und behebe sie zuverlässig - gegen Algenplagen und für ein traumschönes grünes Pflanzenaquarium oder Aquascape.
Warum sterben meine Aquarium Pflanzen immer?
Aquarienpflanzen sind teilweise kaum totzukriegen und teilweise sehr empfindliche Gewächse. Kurz nach dem Kauf ist es fast normal, dass die Wasserpflanzen schwächeln und einzelne Blätter oder auch größere Teile der Aquarienpflanze absterben. Das liegt daran, dass die Pflanzen aus der Aufzucht an ganz andere Verhältnisse gewöhnt sind und sich auf das Leben in deinem Aquarium erstmal einstellen müssen. Dazu lassen sie ihre alten, nicht gut angepassten Blätter absterben und treiben dann frisch aus. Das kannst du also eigentlich ganz entspannt aussitzen.
Wenn die Pflanzen in einem länger laufenden Aquarium zu sterben beginnen oder wenn sich Algenplagen zeigen, ist das allerdings was anderes, dann solltest du der Ursache dringend auf den Grund gehen!
Es kann auch hilfreich sein, bei der Bepflanzung deines Aquariums von Anfang an auf anspruchslose und sehr einfach zu pflegende Pflanzen zu setzen - dafür haben wir dir Sets mit einfachen Aquarienpflanzen zusammengestellt.
Warum wachsen die Pflanzen in meinem Aquarium nicht richtig?
Oft liegt Kümmerwuchs oder gar Absterben daran, dass das Licht in deinem Aquarium einen Hau weg hat oder dass im Aquarienwasser einzelne Nährstoffe nicht ausreichend vorhanden sind. Das Gemeine ist, dass die Pflanzen sogar dann nicht mehr wachsen, wenn nur ein einziger Nährstoff nicht da ist und von allem anderen eigentlich genügend vorhanden wäre. Da muss man also gegebenenfalls ganz genau gucken.
Nekrosen (wie im Bild zu sehen) sind häufige Mangelerscheinungen an Aquarium Pflanzen
Zu wenig CO2 im Wasser als Ursache für Mangelerscheinungen
Sehr, sehr oft ist ein Mangel an CO2 die Ursache für Algenprobleme oder schlecht wachsende Pflanzen im Aquarium, deshalb solltest du dich auf jeden Fall mit dem Thema CO2-Düngung im Aquarium vertraut machen. Schau dafür am besten unsere Blogartikel zu diesem Thema an: CO2-Düngung im Pflanzenaquarium.
Die zusätzliche Versorgung deiner Aquarienpflanzen mit Kohlenstoff durch eine CO2 Anlage lohnt sich definitiv, da wirklich ALLE Pflanzen von einer CO2 Düngung profitieren:
Was brauchen Aquarienpflanzen für gesundes Wachstum?
Neben Licht und CO2 brauchen Aquarienpflanzen Makronährstoffe (Stickstoff, Phosphor und Kalium) in größerer Menge und Spurenelemente oder Mikronährstoffe wie Eisen und Co. in kleinen Mengen. Ohne geht es aber trotzdem nicht, und gerade ein Eisenmangel kann zu krassen Nährstoffmangelerscheinungen der Wasserpflanzen im Aquarium führen.
Mangelsymptome an Aquarienpflanzen erkennen
Warum zeigen meine Aquarienpflanzen komische Verfärbungen oder werden löchrig? Krassere Nährstoffmängel zeigen deine Wasserpflanzen im Aquarium durch Verfärbungen, absterbendes Blattgewebe (Nekrosen) oder Verformungen an - auch ohne, dass du die Wasserwerte misst.
Wir empfehlen allerdings trotzdem, dass du die wichtigen Werte regelmäßig misst und vor allem dann überprüfst, wenn du einen entsprechenden Verdacht auf einen Nährstoffmangel hast. In der Folge beschreiben wir, wie sich die verschiedenen Nährstoffmängel typischerweise auswirken, sodass du schonmal eine Richtung hast, in die du forschen kannst.
Mit unseren Tipps kannst du Mangelerscheinungen in deinem Aquarium erkennen und beheben.
Eisenmangel
Eisen (Fe) bauen die Pflanzen fest in ihr Blattgewebe ein und können es danach nicht mehr innerhalb der Pflanze bewegen. Einen Eisenmangel siehst du daher zuerst im neuen Austrieb, also in den ganz jungen Blättern an den Triebspitzen. Die bleiben bei zu wenig Eisen hell und können im Extremfall sogar weiß aussehen. In den älteren Blättern der Aquarienpflanzen wird der Eisenmangel durch Chlorosen sichtbar.
Bei Chlorosen bleiben die Blattadern grün, während das Blattgewebe ausbleicht und gelblich bis weißlich wird.
Helle Triebspitzen an einer Rotala macrandra sp. "Mini", infolge eines Eisenmangels
Eisen ist ein wichtiges Spurenelement für Pflanzen, das im Blattgrün eingebaut ist. Ohne Eisen kein Chlorophyll, und ohne Chlorophyll keine Photosynthese. Krasser Eisenmangel kann mit der Zeit zu absterbendem schwarzem Blattgewebe führen.
Die optimale Eisenkonzentration im Pflanzenaquarium liegt bei 0,05 bis 0,1 mg/l Eisen. Allerdings wird Eisen von den Pflanzen sehr schnell aufgenommen, deshalb kann es sein, dass der Eisenwert im Aquarienwasser schon nach einigen Stunden nicht mehr nachgewiesen werden kann. Eisen kannst du am besten mit einem Eisenvolldünger gezielt aufdüngen.
Rotalgen als Zeichen für eine Überdüngung mit Eisen
Zu viel Eisen im Aquarienwasser kann die Bildung von Rotalgen wie Bartalgen, Pinselalgen und so weiter fördern, deshalb solltest du nicht auf Verdacht Eisen aufdüngen, sondern erst, wenn die oben beschriebenen Mangelerscheinungen auftreten. Das Auftreten dieser Algen sind ein sicheres Zeichen, dass zu viel Eisen im Aquarienwasser vorhanden ist.
Rotalgen sind ein klarer Indikator für zu viel Eisen im Aquarienwasser. In diesem Fall liegt definitiv kein Eisenmangel vor.
Magnesiummangel
Auch Magnesium (Mg) ist für Pflanzen bei der Photosynthese und für die Ausbildung des Blattgrüns wichtig. Bei Magnesiummangel beginnen die älteren Blätter, chlorotisch zu werden, also gelbes oder blasses Blattgewebe auszubilden, obwohl die Blattadern grün bleiben.
Ältere Blätter der Aquarium Pflanzen werden infolge eines Magnesiummangels blass, die blattadern bleiben grün
Optimal für den Pflanzenwuchs ist im Aquarium ein Magnesiumgehalt von 5 bis 10 mg/l. Der Magnesiumgehalt im Leitungswasser reicht häufig aus, es gibt aber natürlich auch spezielle Aquariendünger, die Magnesium enthalten. Ein Calcium-Magnesium-Verhältnis von 3:1 bis 4:1 ist im Aquarium vorteilhaft.
Kaliummangel
Kalium (K) braucht die Pflanze für den Aufbau ihres Blattgewebes. Ein Kaliummangel führt zu absterbendem Blattgewebe, was man auch Nekrosen nennt. Erst zeigen sich diese Nekrosen als dunkelbraune bis schwarze Punkte, später fällt das tote Blattgewebe heraus, und die Blätter bekommen kleine Löcher. Manchmal haben diese Löcher dunkle oder auch gelbe Ränder.
Absterbendes und löchriges Blattgewebe infolge eines Kaliummangels
Andere Wasserpflanzen zeigen einen Mangel an Kalium durch gelbe Blätter und vermindertes Wachstum an
Als optimale Kaliumkonzentration gelten 5 bis 10 mg/l. Wenn nur Kalium im Mangel ist, reicht ein flüssiger Kaliumdünger, wenn die anderen Makronährstoffe Stickstoff (N) und Phosphor (P) ebenfalls im Mangel sind, empfehlen wir einen NPK-Dünger, der deine Aquarienpflanzen mit allen Makronährstoffen versorgt.
Deutliche Nekrosen an einem Javafarn, erkennbar an den löchrigen und abgestorbenen Triebspitzen und Nekrose am Indischen Wasserfreund, erkennbar an löchrigem Blattgewebe.
Stickstoffmangel
Im Aquarium werden Stickstoffverbindungen von den Filterbakterien zu Nitrat (NO3) umgewandelt, das von Aquarienpflanzen sehr gerne aufnehmen. Ein Stickstoffmangel zeigt sich in blassen bis gelblichen Verfärbungen des Pflanzenlaubs, die vor allem bei den älteren Blättern auftreten. Ein stärkerer Stickstoffmangel kann zu vermindertem, verkrüppeltem Wachstum der Pflanzen im Aquarium führen, während bei einem krassen Mangel an NO3 die Pflanzen im Aquarium das Wachstum vollkommen einstellen können. Manche Aquarienpflanzen können rötliche Triebspitzen ausbilden, wenn zu wenig Stickstoff im Nährstoffkreislauf ist.
Stickstoffmangel, erkennbar an den gelblichen Verfärbungen des Blattes
Ein weiteres Zeichen für einen Stickstoffmangel im Aquarienwasser ist das Auftreten von Grünalgen. Fusselalgen, Pelzalgen und Fadenalgen können ein Anzeichen für zu wenig NO3 sein, aber auch für zu viel. Du solltest definitiv den Nitratgehalt in deinem Aquarienwasser überprüfen, wenn du einen Befall mit Grünalgen feststellst.
Optimal gilt ein Nitratgehalt von 10 bis 25 mg/l NO3 im Aquarium. Mehr sollte es vor allem im Garnelenaquarium mit Hochzuchtgarnelen nicht sein, weil zu viel Nitrat bei Garnelen zu Häutungsproblemen führen kann. Mit einem flüssigen speziellen Nitratdünger kannst du den Nitratwert im Aquarium gezielt aufdüngen.
Fadenalgen treten oftmals infolge eines Stickstoffmangels auf und können durch gezieltes aufdüngen von Stickstoff (N) bekämpft werden.
Phosphatmangel
Auch ein Phosphormangel im Aquarienwasser kann sich in langsamerem Wachstum der Wasserpflanzen äußern. Außerdem werden die Triebspitzen der Aquarienpflanzen deutlich kleiner, und die Blattfärbung kann stark eindunkeln. Pflanzen können Phosphor allerdings super speichern, deshalb ist der Phosphatgehalt im Aquarienwasser nicht unbedingt ein Alarmsignal. Auch Punktalgen können ein Zeichen für einen Phosphatmangel sein.
Im Aquarium liegt Phosphor in der Regel als Phosphat (PO4) vor, die Wassertests für die Aquaristik sind demzufolge auch alle für Phosphat. Empfohlen wird für ein bepflanztes Aquarium, ein Aquascape oder ein Pflanzenaquarium eine Phosphatkonzentration von 0,1 bis 1 mg/l PO4. Es gibt speziellen flüssigen Phosphatdünger fürs Pflanzenaquarium. Achtung: Phosphat und Eisen können eine sehr stabile chemische Verbindung eingehen. Deshalb solltest du Eisendünger und Dünger mit Phosphat immer getrennt voneinander dem Aquarium zugeben - am besten wartest du mit dem Eisendünger bis zum nächsten Tag.
Grüne Punktalgen treten oftmals infolge eines Phosphatmangels auf
Was passiert bei Überdüngung im Aquarium?
Zu viele Nährstoffe im Wasser können im Aquarium zu Algenplagen führen und je nach Nährstoff sogar für die tierischen Aquarienbewohner gefährlich sein - so wird Nitrat mit Häutungsproblemen bei Garnelen in Verbindung gebracht. Wir empfehlen einen wöchentlichen Wasserwechsel von 50%, damit sich in deinem Pflanzenaquarium oder Aquascape keine Nährstoffspitzen bilden, die sich dann die lästigen Algen zunutze machen könnten. Gegen eine Algenplage helfen schnellwachsende Aquarium Pflanzen, die viele Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen und den Algen somit die Lebensgrundlage entziehen.