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Das richtige Licht für Aquarium Pflanzen

Wozu brauchen die Pflanzen im Aquarium überhaupt Licht?

Wie alle Pflanzen betreiben auch die Wasserpflanzen und Sumpfpflanzen, die wir als Aquarium Pflanzen nutzen, Photosynthese. Dabei wird CO2 aufgenommen und zusammen mit Wasser zu Kohlehydraten umgebaut; dabei wird als "Abfallprodukt" Sauerstoff frei, den die Pflanze an ihre Umgebung abgibt. Die Photosynthese verschafft der Pflanze die nötige Energie und die notwendigen Bausteine für ihr Wachstum. Die für die Photosynthese Reaktion benötigte Energie holt sich die Pflanze aus dem Licht - ohne Licht keine Photosynthese, ohne Licht kein Wachstum, ohne Licht kein pflanzliches Leben!

Rotala H´Ra ´Sauerstoffperlen während Photosythese
An Aquarienpflanzen bilden sich feine Sauerstoffperlen als Abfallprodukt der Photosynthese

Auch im Aquarium läuft die Photosynthesereaktion in den Pflanzen ab; deshalb muss ein bepflanztes Aquarium immer ausreichend beleuchtet werden. Während bei den Landpflanzen oft das fehlende Wasser neben einem Nährstoffmangel ein limitierender Faktor für Photosynthese ist, ist es bei den Wasserpflanzen sehr häufig zu wenig gelöstes CO2 im Wasser. Das Dreigestirn der Wachstumsfaktoren "Nährstoffe, Licht und CO2" bestimmt, ob und wie gut die Pflanzen im Aquarium überhaupt wachsen können.

Welches Licht brauchen Aquarium Pflanzen?

Von Natur aus sind auch Wasserpflanzen an die Lichtfarbe und den Energiegehalt des Tageslichts angepasst. Warm weißes Licht oder kalt weißes Licht fürs Aquarium entsteht durch eine Mischung aus roten und blauen Wellenlängen und ähnelt dem natürlichen Lichtspektrum des Sonnenlichts am ehesten. Kalt weißes Licht enthält etwas mehr blaue Anteile, warm weißes Licht etwas mehr rote Anteile. Pflanzen brauchen für ihr Wachstum sowohl rotes als auch blaues Licht. 

Erläuterung der Grafik: Den für die Aquarienpflanzen nutzbaren Anteil des Lichtspektrums nennt man Photosynthetisch aktives Lichtspektrum. Je höhe die relative Quantenausbeute (%) auf der X-Achse, desto größer das Photosynthese-Potential für die Pflanze.

Photosynthetishc aktives Lichtspektrum bei Aquarium pflanzen
Vor allem der rote Anteil des Lichtspektrums wird von den Pflanzen zur Photosynthese genutzt. Quelle: Wikipedia

Für die Pflanzen im Aquarium eignet sich Vollspektrum Licht mit einer Farbtemperatur von 5.500 bis 6.500 Kelvin am besten - das entspricht dem natürlichen Tageslicht um die Mittagszeit.

Farbtemperatur in Kelvin
Das natürliche Lichtspektrum auf der Kelvinskala. Quelle: Wikipedia

Je niedriger die Farbtemperatur des Lichtes, desto rötlicher wirkt es. Algen bevorzugen im Gegensatz zu den Aquarium Pflanzen eher bläuliches Licht, während die Pflanzen im Aquarium Licht mit einem höheren Rotanteil besser nutzen können. Warm weiße LEDs solltest du daher bevorzugen.

RGB LEDs - bessere Farbwiedergabe und optimales Lichtspektrum für Pflanzenwachstum

Die sogenannten RGB-LEDs fürs Aquarium verfügen neben rotem und blauem Licht auch noch über grüne Leuchtdioden. In der Mischung ergibt sich zwar wieder ein weißes Lichtspektrum, jedoch bringt diese Aquarium Beleuchtung die Farben im Aquarium und vor allem im Aquascape noch mehr zum Strahlen als herkömmliche LED Aquarienleuchten. Das Pflanzenwachstum ist unter einer RGB-LED in etwa vergleichbar mit dem unter einer warm weißen Beleuchtung.

Schwimmende Wolfsmilch wird von einer RGB Beleuchtung beschienen
RGB Aquarienbeleuchtungen bestehen aus roten, grünen und blauen Leuchtdioden, die zusammen das perfekte Lichtspektrum ergeben.

Warum brauchen manche Aquariumpflanzen mehr und manche weniger Licht?

Wie viel Licht eine Wasserpflanze braucht, hängt davon ab, an welche Lichtbedingungen sie sich an ihrem natürlichen Standort in der Natur angepasst hat. Zum Beispiel wachsen Bucephalandra, viele Farne und Wassermoose sowie Anubias in stark beschatteten, kleinen Urwaldbächen. Sie brauchen nicht viel Licht, auch nicht im Aquarium. Andersfarbige Varianten wie beispielsweise Anubias mit gelber Blattfarbe oder panaschierte Pflanzen mit weißen Farbanteilen in den Blättern haben dagegen schon einen etwas höheren Lichtbedarf.

Urwaldbach im schattigen Regenwald

Aquarienpflanzen mit geringem Lichtbedarf stammen oftmals aus schattigen Habitaten wie Urwaldbächen.

Aquarienpflanzen, die in der Natur in Flüssen und Seen mit voller Sonnenbestrahlung wachsen, brauchen dagegen auch im Aquarium viel Licht, denn die Pflanzen haben sich im Laufe der Evolution an die hohe Lichteinstrahlung angepasst. Zu diesen lichthungrigen Sonnenanbetern gehören viele Stängelpflanzen, rote Aquariumpflanzen, aber auch die meisten Bodendecker fürs Aquarium. Rote Pflanzen lagerne Farbstoffe in ihren Blättern ein, die sie als "Sonnenschutz" gegen zu starke Lichteinstrahlung nutzen. Für die Photosynthese brauchen sie daher besonders viel Licht.

Rotala macrandra unter einer starken aquarienbeleuchtung
Rote Aquariumpflanzen benötigen oftmals eine besonders starke Beleuchtung.

Wie lange sollte ich meine Aquarienpflanzen beleuchten?

In der Regel geht man von einer Beleuchtungszeit von 6 bis 10 Stunden im Aquarium oder Aquascape aus. Fang erst einmal mit 6 Stunden an und taste dich von unten an die maximale Beleuchtungsdauer heran - denk dran: Alles Licht, das deine Pflanzen nicht nutzen können, kommt den Algen zugute. 

Aquarium Pflanzen wachsen schlecht mit LED - woran kann das liegen?

Immer vorausgesetzt, du hast deinem Aquarium eine neue LED-Beleuchtung speziell für Aquarien gegönnt - bei Schreibtischlampen und Co. mit LEDs ist nicht gewährleistet, dass das Lichtspektrum für Aquarium Pflanzen passt: Vor allem bei einer Umstellung auf eine neue, stärkere Aquarienbeleuchtung kann es zu Problemen kommen. Die Pflanzen wachsen nicht mehr richtig, oder es zeigen sich Algen im Aquarium. Das liegt daran, dass deinen Aquarium Pflanzen nun zwar mehr Licht zur Verfügung steht, aber wenn du deine Düngermenge nicht angepasst hast, kann es passieren, dass sie nun nicht mehr genügend Nährstoffe zur Verfügung haben und die höhere Lichtmenge gar nicht nutzen können.

Skylight RGB Hyperspot über einem Aquarium
Eine starke Aquarienbeleuchtung erfordert auch eine konstante Versorgung mit CO2 und Nährstoffen. Ansonsten droht ein Nährstoffungleichgewicht.

Wenn du auf eine stärkere Aquarienbeleuchtung wechselst, solltest du daher zunächst einmal die Beleuchtungszeit reduzieren und sie dann wieder vorsichtig steigern. Es ist möglich, dass du die Düngermenge und die CO2 Versorgung deiner Aquarienpflanzen an die höhere Lichtmenge anpassen musst, damit deine Aquarium Pflanzen wieder zu wachsen beginnen.

Lichtmangel bei Aquarium Pflanzen - wie erkenne ich, ob meine Aquarienbeleuchtung reicht?

Wachsen deine Aquarium Pflanzen auffallend lang nach oben und sind die Internodien (also die Abstände zwischen den einzelnen Knoten, an denen die Blätter ansetzen) besonders lang? Wirken die Stängel schwach und spillerig, sind die Pflanzenfarben blass und die Pflanzenblätter auffallend groß, ist vermutlich das Licht über deinem Aquarium zu schwach, und es herrscht Lichtmangel!

Merke: Je mehr Licht eine Aquarium Pflanze bekommt, desto dichter und kompakter wächst sie. Ihre Blätter wirken im Verhältnis stabil und fest. Bei Lichtmangel strecken sich die Pflanzen nach oben in Richtung Licht, im verzweifelten Versuch, doch noch etwas mehr Licht abzufangen. Ihre Stängel strecken sich unproportional nach oben, die Blattflächen vergrößern sich. Vor allem bei Bodendeckern ist Lichtmangel schwierig, weil sich die Pflanzen nach oben strecken und ihren kriechenden Habitus aufgeben.

Welche Aquarium Pflanzen eignen sich für ein Aquarium mit wenig Licht?

Besonders gut für Schwachlicht Aquarien eignen sich eher langsam wachsende Aufsitzerpflanzen wie Anubias, Bucephalandra, die meisten Aquarien Moose, viele Cryptocorynen und auch die eine oder andere Stängelpflanze. Wenn du Aquairum Pflanzen in unserem Online Shop kaufst, kannst du mit unserer Filter Funktion gezielt nach Aquariumpflanzen suchen, die auch mit wenig Licht gut zurecht kommen.

Aquarium Pflanzen für wenig Licht - In Vitro XL
Aquarium Pflanzen für wenig Licht - In Vitro XL
Wasserpflanzen für ein Aquarium mit schwacher Beleuchtung und wenig Licht Aquarium Pflanzen für wenig Licht: Aquariumpflanzen  "S: 3 x in vitro XL 8,5cm" "M: 5  x in vitro XL  8,5cm " "L : 7 x in vitro XL  8,5cm " Lilaeopsis brasiliensis ✓ ✓ ✓ Cryptocoryne undulata "Green"...
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Welche Aquarium Pflanzen brauchen besonders starkes Licht?

Aquarium Pflanzen mit buntem Laub wie beispielsweise diverse rote, gelbe, violette, orangefarbene und pinke Zuchtformen von Rotala macrandra, Rotala rotundifolia, Ludwigia palustris, Ludwigia inclinata und viele weitere klassische bunte Aquarium Pflanzen brauchen viel Licht - je bunter das Laub, desto intensiver der Lichtbedarf! Bekommen rote und bunte Aquarium Pflanzen nicht genug Licht, werden sie grün - man sagt: sie vergrünen.

Grundsätzlich brauchen auch Aquarium Pflanzen mit einem hohen Nährstoffverbrauch und einem hohen Bedarf an CO2 - also so gut wie alle schnell wachsenden Stängelpflanzen und andere schnell wachsende Wasserpflanzen - entsprechend viel Energie durch Licht.

Bodendecker brauchen viel Licht für kriechendes Wachstum

Auch viele Bodendecker brauchen viel Licht. Je mehr Licht eine Aquarium Pflanze bekommt, desto kompakter ist in der Regel ihr Wuchs. Besonders bei Bodendeckern wie Marsilea, Glossostigma, Kuba Zwergperlkraut und Co. ist das richtige Licht im Aquarium wirklich wichtig, damit sie auch tatsächlich schön kriechend wachsen und nicht spillerig nach oben gehen.

Bodendecker für wenig Licht

Einige bodendeckende Aquarium Pflanzen bilden aber auch ohne eine starke Beleuchtung mit der Zeit einen dichten Teppich. Vor allem langsamwachsende Bodendecker wie Helanthium bolivanum, Lilaeopsis brasiliensis oder auch der beliebte Bodendecker Eleocharis sp. "Mini" können mit einer mittelstarken Beleuchtung noch immer gut aussehen.